Geschichte des Löschzuges


Die Anfänge des Brandschutzes in der Gemeinde Nächstebreck reichen bis weit in das 13. Jahrhundert zurück. Der Landesherr verpflichtete seinerzeit die Bewohner der einzelnen anliegenden Gehöfte zu gemeinschaftlichem Handeln, unter anderem auch zur Brandbekämpfung. Ein Spritzenhaus an der Silberkuhle ist bereits in einer Karte von 1825 verzeichnet. Auch das heutige Feuerwehrhaus ist nur wenige Meter von dem damaligen Standort entfernt.

Im Jahr 1891 wurde eine Feuerwehr Nächstebreck durch den Amtmann des damaligen Amtes Langerfeld im Einvernehmen mit dem Ortsvorsteher der Gemeinde Nächstebreck als Pflichtfeuerwehr gegründet. Nächstebreck gehörte damals zum Kreis Schwelm, und die neugegründete Wehr unterstand dem Branddirektor der Gemeinde Langerfeld als Halbzug Nächstebreck.

Das erste Gerät der Wehr war ein Schlauchkarren, 1911 wurde sie mit einer Handdruckspritze ausgerüstet. Beide mußten von Pferden oder durch eigene Muskelkraft bewegt werden


Verbandstag in Remscheid Juli 1936


Erstes Löschfahrzeug 1950


Die FF Nächstebreck 1952


Opel Blitz LF 8-TSA …

 …und Faun LF 8 vor dem alten Gerätehaus an der Silberkuhle


Richtfest 1972 am neuen
Feuerwehrhaus


Fahrzeugbestand 1980

TLF 24/50

Anbau 2002

 

 HLF 20/16

 

In der Satzung der Freiwilligen Feuerwehr Nächstebreck von 1913 steht unter Paragraph 1:

Zweck der Freiwilligen Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr ist eine Vereinigung gesunder und kräftiger Männer, welche die Ehrenpflicht übernehmen, sich die Gewandtheit, den Mut und die Sachkenntnis zu erwerben, um bei Feuergefahr und sonstigen elementaren Notfällen möglichst schnell und in zweckmäßiger Weise Hilfe leisten zu können.

Die Feuerwehr steht bei Feuergefahr dem Ortspolizeiverwalter oder dessen Stellvertreter in demselben Umfang zur Verfügung wie der Brandwehr.

Diese Satzung könnte mit Ausnahme einiger Punkte auch in der jetzigen Zeit ihre Gültigkeit haben.

Eine Geschichte am Rande:

Nach einem Großfeuer auf dem Bauernhof Dicke auf Möddinghofe im September 1904 löste sich die Freiwillige Feuerwehr wieder auf. Der Grund hierfür war darin zu suchen, dass der damalige Ortsvorsteher Eggermann die Berufsfeuerwehr der damaligen Stadt Barmen zu Hilfe gerufen hatte. Von Amts wegen wurde daraufhin wieder eine Pflichtfeuerwehr aufgestellt. In den ersten Jahrzehnten des Bestehens wechselte der Name Pflichtfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr noch einige Male.

 

Seit 1950 sind die Nächstebrecker vollmotorisiert. Das erste Fahrzeug war ein umgebauter Krankenwagen mit einem Aufbau aus Hartfaserplatten. Es folgte ein Löschgruppenfahrzeug mit Tragkraftspritzenanhänger (LF 8-TSA) auf Opel-Fahrgestell.

 

Im März 1963 wurde der Wehr das erste neue Fahrzeug durch den damaligen Leiter der Feuerwehr Wuppertal, Oberbrandrat Winkler, übergeben. Es handelte sich um ein Löschgruppen-Fahrzeug LF 8 (Faun-Magirus).

 

Die größte Sorge bereitete der Wehr jedoch die Unterkunft. Der alte Geräteschuppen mit Steigerturm an der Silberkuhle entsprach in keiner Weise den Anforderungen ordnungsgemäßer Unterbringung von Mannschaft und Gerät. Dieses Problem wurde 1972 mit der Übergabe des neuen Feuerwehrhauses an der Linderhauser Straße gelöst.

 

Mit der Einweihung des neuen Feuerwehrhauses wurde das alte LF 8 durch ein neues LF 8 (Daimler-Benz mit Schlingmann-Aufbau) ersetzt. Zusätzlich werden später ein Löschgruppen-Fahrzeug LF 16-TS und ein Tanklöschfahrzeug TLF 8/8 des Kathastrophenschutzes in Nächstebreck stationiert. Letzeres wird 1982 gegen ein kommunales TLF 8/18 ausgetauscht.

 

Da die Nächstebrecker Wehrleute drei Fahrzeuge in einer nur zweiständigen Fahrzeughalle unterbringen mussten, wurde das Feuerwehrhaus 1984 um einen Stellplatz erweitert.

 

Das Jahr 1988 schließlich wurde zum Jahr der technischen Erneuerung. Alle drei Fahrzeuge wurden innerhalb eines halben Jahres durch neue ersetzt. Somit standen den Wehrleuten ein Löschgruppenfahrzeug LF 16, ein LF 16-TS und ein Rüstwagen RW 1, zur Verfügung.
1996 wiederum wurde das LF 16-TS mit einem Tanklöschfahrzeug TLF 8/18 der Löscheinheit Uellendahl getauscht, und der Rüstwagen RW 1 wurde von der Gemeinde als kommunales Fahrzeug übernommen.

 

Im Jahre 2001 wurde das Gerätehaus ein weiteres mal erweitert.
Diesmal wurde im Kellergeschoss ein Schulungsraum, und im Erdgeschoss eine neue Fahrzeughalle, Duschen und Toiletten für Damen und Herren sowie eine Umkleide mit Spinden errichtet.

 

Am 04.07.2001 war es soweit, der Förderverein wurde von wohlgesonnenen Bürgern gegründet und begann mit seiner Unterstützung der Nächstebrecker Wehr.

 

Nach Beendigung der Bauarbeiten im Mai 2002 erhielt der Löschzug Nächstebreck im Juni 2002 ein TLF 24/50 der Berufsfeuerwehr aus Barmen.

 

Am 5. Juli 2002, nach umfangreichen Renovierungsarbeiten, wurde der neue Anbau der FF Nächstebreck in einem offiziellem Festakt übergeben.

 

Das Jahr 2003 war auch wieder mit Umbauarbeiten gespickt. Bis zum Sommer wurden im Untergeschoss in Eigenleistung ein Büro und eine Gaderobe erstellt.

 

Als im Jahr 2006 das WM-Fieber Deutschland erreichte, bekam der Löschzug 22 eine Zusatzaufgabe. Die Besatzung des Gerätewagen Sanitätsdienst (GW-SAN), welcher durch den ASB besetzt wird, wird durch die Feuerwehrkameraden unterstützt. Hier helfen die Nächstebrecker bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV), indem Sie das Fahrzeug zur Einsatzstelle bringen und den ASB beim Aufbau der Technik unterstützen. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit in Ausbildung und Übung mit dem ASB hatte begonnen. Die Kooperation wird auch weiterhin erfolgreich fortgeführt. So haben einigen Kameraden ihre Erste Hilfe Ausbildung um diverse Lehrgänge im Sanitätsdienst beim ASB erweitert.

 

Durch Umstrukturierungen bei der Feuerwehr Wuppertal, blieb das besetzen des GW-SAN nicht die einzige neue Aufgabe. Weiterhin wird seit Ende des Jahres 2006 der Löschzug Nächstebreck auch zur Wachbesetzung in besonderen Einsatzsituationen herangezogen. Wenn der Löschzug Barmen für längere Zeit im Einsatz ist, werden die Nächstebrecker Kameraden unter genau festgelegten Voraussetzungen zu Ihrem Gerätehaus gerufen, um mit anderen Löschzügen der freiwilligen Feuerwehr den Brandschutz für die Barmer – Innenstadt sicherzustellen.

 

Am 30. April 2007 hat das lange Warten ein Ende. Nach 19 Jahren im Einsatzdienst, wurde das LF 16 durch ein HLF 20/16 ersetzt. Der Fortschritt der Technik ist an dem neuen Fahrzeug nicht zu übersehen, und bereits nach einer Stunde im Dienst rückt der Löschzug mit diesem Fahrzeug zum ersten Einsatz aus.